Zunächst war die Idee
Vor einigen Monaten hatte ich die Idee, für kleine, private Sammlungen und solche, ohne restauratorische Betreuung eine einfache Möglichkeit zu schaffen, den Verantwortlichen die Präventive Konservierung näherzubringen. Denn wie oft werden kulturhistorisch wichtige Objekte durch unsachgemäße Lagerung oder laienhafte Maßnahmen beschädigt?
Ich glaube, dass Menschen, die etwas sammeln, ein Interesse daran haben, ihre Sammlung zu erhalten. Sie wollen sicher lieber vorbeugend etwas Zeit und Geld investieren, als im Schadensfall kostspielige und vielleicht radikale Eingriffe vornehmen zu müssen. Wenn sie dann auch noch Neues erlernen und dadurch in die Geheimnisse eines exotischen Berufs eingeweiht werden, macht sie das noch zufriedener. Damit wird die Restaurierung langfristig aus ihrem Schattendasein gerückt.
Also wollte ich ein leicht verständliches und besonders praktisches Informationsangebot schaffen. Und schnell wurde diese Idee immer konkreter und vor meinem inneren Auge entstand der digitale Selbstcheck: ein einfacher Fragebogen zu allen wichtigen Themenkomplexen für eine gute Aufbewahrung mit einem “handfesten” Ergebnis.
Von analog zu digital
Mit Zettel und Stift habe ich angefangen, den Fragenkatalog und die Antwortmöglichkeiten auszuarbeiten. Das fiel mir recht leicht, da ich auf genügend Fachwissen und Praxiserfahrung zurückgreifen konnte.
Von Anfang an war mein Anspruch, alles für die Nutzer recht einfach zu halten: von der Fragenformulierung über die Gestaltung der Antwortmöglichkeiten, die Ergebnisauswertung hin zum gesamten Bestell- und Nutzungsprozess. Die Bereitstellung im Internet bietet maximale räumliche und zeitliche Flexibilität bei der Nutzung sowie eine gewisse Anonymität.
Anhand konkreter Funktionswünsche habe ich einige Software und Onlineplattformen getestet und bin dann bei Moodle hängengeblieben.
Mit der Erstellung des kompletten Selbstchecks auf dieser Onlineplattform inklusive automatischer Auswertung, Vorabinformationen, Bedienungsanleitung und Feedback-Möglichkeit war ich weit vor meinem eigentlichen Entwicklungsprozess-Zeitplan fertig. Und das war auch gut so, da sich die Testphase durch ausgewählte Dritte ziemlich zäh gestaltet hat.
Eine kleine Anzahl von Restaurator/innen, Kunsthistoriker/innen, Sammler/innen musste erst einmal für den Test begeistert werden. Leider fanden dann doch nicht alle die Zeit, mich diesbezüglich zu unterstützen. Die, die getestet haben, taten das aber sehr gründlich und brachten noch gute Ideen und Verbesserungsvorschläge ein.
Das Drumherum ist unsichtbar
Das “Produkt” an sich war dann also fertig – etwa zwei Monaten nach der ersten handschriftlichen Notiz.
Doch, um den Selbstcheck auch wirklich raus in die Welt, zu denen zu bringen, die ihn brauchen, fehlte tatsächlich noch einiges. Der Bestell- und Bezahlprozess musste eingerichtet und eine geeignete Werbestrategie entworfen werden. Dass beides nicht eben schnell gemacht ist, wusste ich aus meiner letzten Anstellung.
Den Bestellablauf aus Kundensicht möglichst einfach zu gestalten, war mit meiner QM-Erfahrung recht leicht. Die Formulare und Vorlagen sowie die Beschreibung für die Werbung waren hier das aufwendigste.
Als Werbemittel nutze ich lediglich meinen Internetauftritt und individuelle Informations-Mails. Die Webseite verständlich und attraktiv zu gestalten, hat mich viel Zeit gekostet – etwa eine Woche. Und ich denke, das wird andauern, da mir ständig Neues ein-/auffällt, das ich daran verbessern könnte. Auch der fachmännische Blick eines befreundeten Werbeprofis hat meine Lernkurve stark ansteigen lassen.
Doch es ist geschafft: Der Selbstcheck ist endlich da und kann nun hoffentlich vielen Sammlungen und Interessierten dabei helfen, ihre Aufbewahrungsbedingungen zu verbessern – oder auch Gewissheit geben, dass diese bereits gut sind!
Bis zum 31.7.2022 sogar 40% günstiger als zum regulären Preis von 50,- € (zzgl. MWSt).
Machen Sie sich selbst ein Bild und teilen mir gern mit, wenn Sie Fragen, Anregungen oder Wünsche haben. Lassen Sie dieses kleine Werkzeug Wunder bei der Kulturguterhaltung vollbringen und den Beruf der Restaurator/innen ins rechte Licht rücken.





kommen von jeher ausschließlich aus dem Oberlausitzer Ort Herrnhut, einer alten Brüdergemeinde. Sie sollen den Stern von Betlehem symbolisieren und sind erst im 19. Jh. entstanden. Seit den 1920er Jahren werden sie in ihrer heutigen Form in Handarbeit hergestellt. Heute gibt es verschiedene Farbvarianten – da ist für jeden Geschmack etwas dabei -, ursprünglich hatten sie die Farben Rot und Weiß: Weiß für die Reinheit und Rot für das Blut Jesu.
Auch erst im 19. Jh. wurde die Tradition des hölzernen Räuchermännchens im Erzgebirge etabliert. Heute gibt es zahlreiche Varianten und zusätzlich auch Häuschen und Öfen aus Blech, die dem rauchenden Räucherkerzchen einen schönen Rahmen geben. Räucherkerzen sind aber bereits viel früher im Zusammenhang mit dem Verbrennen von Weihrauch in der katholischen Liturgie entstanden. In Crottendorf im Erzgebirge sollen bereits 1750 Räucherkerzen hergestellt worden sein. Die Räuchermännchen kamen erst etwa achtzig Jahre später durch die Aufgabe des Bergbaus als Ersatzbeschäftigung auf.
Und wer diese Woche noch frei hat, dem empfehle ich einen Besuch im 
Um elf Uhr konnte ich an der ersten Führung in der Seeligervilla, die heute von der 
Anschließend habe ich das Kleine Schloss besucht. Direkt neben dem Wolfenbütteler Schloss liegt dieses geschichtsträchtige Gebäude, welches heute in acht Wohneinheiten geteilt ist, in einem parkähnlichen Garten. Im Saal hat einer der Eigentümer die wechselhafte Geschichte durch vier Jahrhunderte kurzweilig vermittelt. Seit 1995 sanieren sie durchweg am Gebäude, um es den modernen Anforderung unter Wahrung der Bausubstanz anzunähern. Denn in der Denkmalpflege ist ja bekannt, dass nur durch angemessene Nutzung Denkmäler erhalten werden. Da eine der Wohnungen gerade leer steht und zu vermieten ist, konnten wir diese mit dem großzügigen Wintergarten und den Garten bei bestem Sonnenschein durchschreiten.
Beide Veranstaltungsorte erfreuten sich so großem Besucheransturm, dass die Veranstalter jeweils ihre Führungskonzepte spontan über den Haufen warfen. So wurden die stündlichen Führungen der Seeligervilla, die nur Gruppen von etwa 25 Personen zuließen auf halbstündige reduziert. Im Kleinen Schloss waren anfangs nur Führungen um 11, 13 und 15 Uhr vorgesehen. Sie wurden auf einen Dreiviertelstundentakt ausgeweitet.