articheck+ im Test

Nachdem ich in der RESTAURO 1/2014 über “articheck+”, eine kostenlose iPhone/iPad-App zur Beschreibung von Objekten las, habe ich die 30-Tage-Testversion selbst einmal getestet.
Obwohl diese App komplett in englischer Sprache gehalten ist, gestaltet sich die Benutzung sehr einfach und intuitiv. Sofort fällt aber auf, dass es primär eine iPhone-App ist (erkennbar u.a. an den großen Feldern, Buttons und der virtuellen Tastatur).

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Zunächst muss man sich ein Benutzerkonto unter Angabe von Nutzernamen und Passwort sowie Mail-Adresse, Telefonnummer und Namen einrichten. Das ermöglicht verschiedene Nutzer auf einem Gerät und Verknüpfungen mit anderen.

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Als Startseite wird eine Liste der bereits angelegten Objektbeschreibungen angezeigt. Von hier aus kann man einfach ein neues Objekt anlegen. Dann erscheinen Felder, in denen man Eckdaten und Details zum Objekt, zu Zustand, Verpackungshinweise und Behandlungsmaßnahmen angeben kann. Pflichtfelder sind dabei Titel, Künstler und Inventar-Nr. Für Museen sind diese Angaben gut zur eindeutigen Objektidentifizierung. Für Freiberufler ist dies eher weniger nötig. Störend empfinde ich, dass hierbei eine permanente Großschreibung voreingestellt ist, die nur buchstabenweise abgestellt werden kann.

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Im Dropdown-Menü “Media” sowie bei den Maßen fällt auf, dass diese App für künstlerische Sammlungen mit Gemälden, Grafiken, Fotografien, Skulpturen oder modernen Installationen ausgelegt ist.

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Aus dieser Ansicht kann man dann ein Bild einspeisen oder mit der jeweiligen Gerätekamera sofort aufnehmen. Dieses Bild dient dann auch als Kartierungsgrundlage. Da hier allerdings nur ein Bild angelegt werden kann, können z.B. Möbel nicht in allen Ansichten dokumentiert werden. In der Toolbar kann man zwischen 15 Oberflächencharakteristika wählen. Trotz Pictogramme ist hier die Übersetzung manchmal Auslegungssache, besonders wenn man nicht sonderlich fit im Englischen ist. Nach Antippen eines Zustands kann man auf dem Bild ein Rechteck aufziehen, dass den Bereich grob markiert. Dass man stets nur Rechtecke aufziehen kann, ist meist nicht genau genug. Dazu sollte man bei überlagernden Zuständen vom großflächigsten zum kleinsten arbeiten, da das letzte Icon immer im Vordergrund angezeigt wird. Dazu ist es manchmal störend, dass die Zustand-Icons im Rechteck proportional zur Feldgröße mitwachsen. Dafür kann man aber bei jedem Rechteck den Grad der Schädigung auf einer Skala von 0.0 – 10.0 (gut/grün – schlecht/rot) einstufen und Beschreibungen in Text oder Sprachaufnahme hinterlegen.

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Abschließend kann man die Eckdaten und das Kartierungsbild als PDF in der App hinterlegen und/oder direkt per Mail versenden. Dabei werden auch hinterlegte Beschreibungen zu einem Zustandsfeld mit ausgegeben.

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Wenn man auf der Startseite ein bisschen rumklickt, kann man sogar das jeweilige Firmen- bzw. Museumslogo hinterlegen, das dann auf dem Deckblatt der erzeugten PDFs erscheint.
Insgesamt ist diese App deutlich an Museen mit künstlerischen Sammlungen gerichtet und eignet sich besonders gut für Schnellerfassungen vor Ort. Allerdings kann man die ausgegebene PDF-Datei später nicht einfach weiter bearbeiten, um z.B. eine detaillierte Restaurierungsdokumentation zu erzeugen.
Allerdings ist die – ebenfalls kostenlose, aber unbegrenzt nutzbare – App “articheck+ pro” doch erheblich anders aufgebaut und gestaltet. Ich empfinde sie sogar als unübersichtlicher und komplizierter in der Bedienung. Außerdem kann sie nicht mit dem gleichen Nutzerkonto der Testversion genutzt werden.

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